Das Maria-Ludwig-Stift ist die älteste soziale Einrichtung in der Gemeinde St. Joseph. Die St. Joseph-Kirche und das Stift sind räumliche Nachbarn, aber nicht nur räumlich - denn seit eh und je bestehen gute Beziehungen untereinander.
Ursprung und Entstehung
Als der Sanitätsrat Dr. Ludwig Wiesmann am 14.08.1917 sein goldenes Arztjubiläum feierte, wollte das Ehepaar Wiesmann seine Dankbarkeit gegenüber den im Krankenhaus von Dülmen tätigen Clemensschwestern zum Ausdruck bringen. Auf dem ihm gehörenden Grundstück an der Coesfelder Str. in einer Größe von rund 6 ha sollte ein Erholungsheim für die Schwestern auf seine Kosten errichtet werden. Die Schwestern gingen mit viel Energie daran, etwas aus der Schenkung des Ehepaares Wiesmann zu machen. So entstanden nach und nach mehrere Gebäudekomplexe. Das erste Wohnheim bot platz für 30 Erholungsschwestern. Es folgte eine Bäderabteilung und darüber ein zweites Wohnheim für Schwestern. Aus einem ehemaligen Geräteschuppen entstand eine Alltagskapelle, die nach dem Krieg wegen der starken Zerstörung der Viktorkirche lange Zeit als Notkirche genutzt wurde. Später folgten die Erweiterung um einen moderneren Wohntrakt und die Vergrößerung der Kapelle. Die Durchführung dieser letzten Arbeiten lag aber mehr in den Hand des Mutterhauses der Clemensschwestern in Münster. Hier machte man sich auch andere Gedanken über die Verwendung der Räumlichkeiten in der Maria-Ludwig-Stiftung. In den Jahren zwischen 1950 bis 1960 gehörten der Genossenschaft der barmherzigen Schwestern um 2800 Clemensschwestern an, und man machte sich Sorgen um die Betreuung der älteren und auch pflegebedürftigen Schwestern. Daher kam man darauf, im Maria-Ludwig-Stift neben Erholungsschwestern auch alte Schwestern aufzunehmen, die oftmals nach 40, 50 oder 60jährigem Einsatz in der Krankenbetreuung Anrecht auf ein besorgtes Zuhause hatten.

Die Schwestern im Stift heute:

  • sind Anlaufstelle für Menschen in Not und Bedrängnis, die in ihren Anliegen Beter und Mitbeter suchen. Dabei wird nicht selten die weit über das Münsterland bekannte selige Schwester Euthymia als Fürsprecherin bei Gott angerufen.
  • suchen nach Kräften, solange wie möglich, sich selbst oder anderen bettlägrigen kranken Schwestern zu helfen bzw. sich in Haus und Garten, in der Küche, in der Wäscherei und in der Gästebetreuung nützlich zu machen
  • versorgten mit ihrer Küche jahrelang kranke oder behinderte Menschen mit "Essen auf Rädern"
  • verpflegen Tippelbrüder, die von den Pfarreien zu ihnen geschickt werden
  • stellen für so manche Veranstaltungen der Dülmener Gemeinden oder für Einkehrtage, Bibelgruppen, Gebetsgemeinschaften oder sonstigen überpfarrlichen Gruppen unentgeldlich ihre Aula oder die Kapelle zur Verfügung
  • halten jeden Sonntag um 8.00 Uhr einen Gemeindegottesdienst ab
  • sind Arbeitgeber für Männer und Frauen, die ihnen die Arbeit abnehmen, die sie selber nicht oder nicht mehr verrichten können
  • engagieren sich in der Gemeinde St. Joseph als Lektorinnen, Kommunionhelferinnen und nehmen regelmäßig an Sitzungen des Pfarrgemeinderates teil