Koordinierender Kirchenmusiker von St. Viktor sucht Sängerinnen und Sänger in Kinder- und Jugendchören. 

Ein Leben ohne (Chor-)Musik? Für den Kirchenmusiker Christoph Falley nicht wirklich vorstellbar. „Bereits mit fünf Jahren habe ich in einem Kinderchor angefangen“, sagt er. Sein Lächeln zeigt, es muss eine schöne Zeit gewesen sein. So schön, dass er Jahrzehnte später Kinder und Jugendliche in Dülmen für den Chorgesang begeistern will. Erste erfolgreiche Ansätze gibt es bereits.

Nicht ohne Stolz erinnert er an den erfolgreichen Auftritt des Kinderchores der ChorSingschule St. Viktor beim beliebten Benefiz-Konzert des Landespolizeiorchesters (LPO) NRW zu Beginn der Adventszeit in der St.-Viktor-Kirche. Allerdings war aufmerksamen Beobachtern bereits beim Auftritt Anfang Dezember deutlich geworden, dass der Kinderchor durchaus noch Verstärkung gebrauchen könnte.

Christoph Falley, seit geraumer Zeit koordinierender Kirchenmusiker von St. Viktor, hat mittlerweile ein Konzept entwickelt und erhofft sich eine positive Resonanz. Dafür rührt Falley kräftig die Werbetrommel - ganz besonders auch in Schulen. Konkret plant der Kirchenmusiker eine zweite Gruppe beim Kinderchor. Damit möchte Falley Mädchen und Jungen im Vorschulalter und ersten Schuljahr für den Chorgesang begeistern.

Diese Gruppe bildet den Unterbau für den Hauptkinderchor. Hier finden Kinder aus dem zweiten und dritten Schuljahr eine musikalische Heimat. Aktuell sind es nach Aussage des Kirchenmusikers zwölf Kinder, fast ausnahmslos Mädchen, die absolut regelmäßig zur Probe kommen. Ein Stück weit etabliert hat sich ein Jugendchor, der sich vornehmlich an Kinder und Jugendliche an weiterführenden Schulen (vor allem Klasse fünf bis zehn) wendet. Auch für dieses Angebot begeistern sich vor allem Sängerinnen. Damit sich die bislang zehn Mitglieder zählende Gruppe vergrößert, besucht Falley in diesen Tagen Schulen in der Stadt. Bei der Vorstellung der Chorarbeit hat der koordinierende Kirchenmusiker von St. Viktor eine besondere Trumpfkarte: „Für den 1. Oktober haben wir die Aufführung eines Rockmusicals geplant.“ Damit das wie geplant über die Bühne geht, braucht Christoph Falley auch hier Verstärkung.

Der zeitliche Aufwand hält sich bei allen drei Chören in durchaus überschaubaren Grenzen. Der Vorchor trifft sich nach der Osterferien donnerstags von 16 bis 16.30 Uhr. Die Mitglieder des Kinderchors proben im Anschluss von 17 bis 17.45 Uhr. Gerade auch mit Blick auf das Rockmusical probt der Jugendchor von 18 bis 19.15 Uhr. Aktuell plant Christoph Falley zusätzlich kurz vor der Aufführung zwei intensive Proben an Samstagen.

Hinter allen Anstrengungen steht der Wunsch, der Chormusik in St. Viktor neuen Schwung zu verleihen. „Ich habe Bock“, sagt Falley kurz und knapp und verweist darauf, dass er „noch 13 Jahre bis zur Rente hat.“ Auch die Gemeinde hat dazu ein klares Signal gegeben. 50 Prozent der Arbeitszeit des koordinierenden Kirchenmusikers sind für die Chorarbeit eingeplant.

Nicht unerwähnt lässt Falley im Gespräch mit der Redaktion, dass es in der Gemeinde bei der Chormusik Rückschläge gab. Christoph Falley erinnert an den Gospel- und Kammerchor, die beide nicht mehr existieren. Ohne näher ins Detail zu gehen, verweist er auf die personellen Veränderungen in der Position des koordinierenden Kirchenmusikers.

Falleys Blick ist nach vorne gerichtet. „Für mich sind Chöre Berufung.“ Dass gerade auch bei Kindern und Jugendlichen der Spaßfaktor nicht zu kurz kommen darf, ist Christoph Falley absolut bewusst. Der Chorleiter verweist auf Filmvorführungen, eine kleine Weihnachtsparty oder Spiele. Ein besonderes Event steht für den Kinderchor im Herbst an. „Ich habe ihn für das Jugendchorfestival in Münster angemeldet.“

 

Bericht der Dülmener Zeitung, Thomas Aschwer
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