Kreuz und Auferstehung

Die Altarräume unserer Kirchen weisen mitunter eindrucksvolle Kreuzesdarstellungen auf:

– ein wunderbar strahlendes Fensterbild in St. Jakobus;
– ein goldener Corpus auf silbernem Kreuz in St. Mauritius;
– ein lebensgroßes Holzkreuz vor dem Schriftzug „victor quia victima“ (Sieger, weil Opfer) im lichtdurchfluteten Chorraum von St. Viktor.

Der Gekreuzigte wird nicht reduziert auf den Schrecken und das Grauen seines Todes. Vielmehr sehen wir das Kreuz – jedes Mal anders – in einem hellen Lichtglanz, in einer bewussten Verfremdung und Verzauberung. Die Botschaft: Das Dunkel des Todes ist nicht die ganze Wahrzeit. Der Tod hat nicht das letzte Wort. Gott lässt seinen Sohn nicht im Tod. Aus dem Tod erwächst Leben, Licht, Strahlkraft.

Dies ist eine tröstliche Botschaft für jeden einzelnen Menschen. Es gibt nicht nur Abschied, Verlust und Sterben. Es gibt auch Neuanfang, Aufbruch, Zukunft. Oft sind wir zu fixiert auf die negativen Signale im Leben. Auch für uns als Kirche, zumal in Zeiten des Umbruchs, ist die Osterbotschaft tröstlich. Es bleibt nicht alles beim Alten, und dennoch kann es neues Leben, neue Vitalität für unsere Gemeinden geben.

Ich wünsche uns, dass wir „österliche Menschen“ werden: im persönlichen Leben wie im öffentlichen und kirchlichen Wirken. Österliche Menschen sind wir, wenn wir nicht im Leblosen erstarren, sondern das Lebendige wahrnehmen und das Neue begrüßen.


Ich wünsche uns eine besinnliche Fastenzeit!

Markus Trautmann