Zum Auftakt der Wallfahrtssaison


Sich auf den Weg machen

  • Wann ist es schöner? Wenn ich in einem vollbesetzten Fußballstadion ein Bundesligaspiel miterlebe – oder wenn ich hinterher die Spielergebnisse nur in der Zeitung nachlese?
  • Wann ist es schöner? Wenn ich mit anderen zu einem großen Pop-Konzert fahre – oder wenn ich mir alleine eine CD anhöre?
  • Wann ist es schöner? Wenn ich mit meiner Familie einen Ausflug unternehme – oder nur einen Urlaubprospekt durchblättere?

Die Antwort ist nicht schwer: Es macht mehr Freude, etwas mit anderen gemeinsam zu tun. Irgendwohin zu fahren, wo viele Menschen sich treffen, um etwas Schönes zu erleben.

Das ist im religiösen Leben genauso. Es ist wunderbar, wenn Christen sich gemeinsam auf den Weg machen. Wenn das geschieht, nennen wir das Wallfahrt. In dem Wort Wallfahrt steckt „Welle“. Das heißt, etwas bewegt sich und bahnt sich seinen Weg. Es sind gläubige Menschen, die gemeinsam zu einer Wallfahrt aufbrechen. Man nennt sie Wallfahrer oder Pilger. Man kann zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit dem Bus oder mit dem Zug eine Wallfahrt machen. Das Ziel der Wallfahrt ist eine Pilgerstätte, die man auch Wallfahrtsort oder Gnadenort nennt. Hier spüren die Menschen: Dies ist ein besonderer Ort, wo wir Gott besonders nahe sind. Wo es Freude macht, mit anderen Menschen zusammen zu beten, zu singen und den gemeinsamen Glauben zu feiern.


Wallfahrten in und um Dülmen

Die älteste bis heute durchgehend gepflegte Dülmener Marienwallfahrt führt seit dem 17. Jahrhundert jährlich Hunderte von Pilgern nach Velbert-Neviges im Bergischen Land. Im Jahr 2014 ist der Wallfahrtstermin der „Hardenbergwallfahrt“ am 28. und 29. Juni 2014.

Der bedeutsamste Wallfahrtsort des Münsterlandes ist Telgte, wo Maria als „Schmerzhafte Mutter“ verehrt wird. Hier besonders sehenswert: Das „religio“-Museum mit Krippenaustellung.

Ein besonders ruhiger und besinnlicher Ort ist Eggerode, ein Ortsteil von Schöppingen. Hier wird Maria als „Unsere Liebe Frau vom Himmelreich“ verehrt.

Ebenfalls idyllisch gelegen ist der Annaberg bei Haltern. In dem barocken Kapellchen auf einem der Höhenzüge des Naturparks Hohe Mark erwartet das Bild der hl. Mutter Anna, der Großmutter Jesu, die Beter.

Ferner ist Haltern das Ziel der Wallfahrt zum „Halterner Kreuz“, das in der Sixtus-Kirche aufgestellt wird. Jedes Jahr am Mittwoch der Karwoche bietet die Kirchengemeinde St. Viktor eine Wallfahrt der Kommunionkinder nach Haltern an.

Ebenfalls sind die Kommunionkinder zur Wallfahrt zur Dülmener Heilig-Kreuz-Kirche eingeladen, um das Grab der seligen Anna Katharina Emmerick zu besuchen und dort einen Gottesdienst zu feiern. In diesem Jahr findet die Kommunionkinderwallfahrt am 16. Mai 2014 statt.

Verschiedene Kurse der Kommunionkinder besuchen in der Fastenzeit einen Kreuzweg. So fahren die Kommunionkinder von Heilig Kreuz zum „Großen Coesfelder Kreuzweg“. Die Kommunionkinder von St. Viktor, St. Mauritius und St. Jakobus besuchen in Kleingruppen den Kreuzweg auf dem Karthäuser Friedhof.

Die wohl ausdruckstärkste Kreuzesdarstellung der ganzen Region ist das „Coesfelder Kreuz“ aus dem 14. Jahrhundert in der Lambertikirche Coesfeld, dessen lebensgroßer Corpus schon die Dülmener Selige Anna Katharina Emmerick in ihrer Kindheit stark beeindruckte. Verschiedene Votivgaben erinnern auch an Dülmener Wallfahrten zum Coesfelder Kreuz, die aber heute nicht mehr bestehen.