Bericht der Dülmener Zeitung, Kristina Kerstan 

Wenn ein Kind getauft werden soll

 

TauffesteEs wird voll werden am Sonntag rund um den Taufbrunnen der St.-Agatha-Kirche. Elf Babys, ihre Eltern, die Paten - sie alle werden sich dort versammeln, wenn das Tauffest der Großgemeinde St. Viktor in der Roruper Kirche stattfindet. Weshalb dort im Vorfeld der Taufbrunnen umgestellt

wurde: nämlich mittig in den Hauptgang. Dort ist einerseits mehr Platz. Und andererseits geht die Gemeinde seit Jahresbeginn beim Thema Taufe auch inhaltlich neue Wege.

„In der Kirchengemeinde St. Viktor wollen wir die Taufe wieder dahin zurückführen, wo sie ursprünglich hingehört: in die versammelte Gemeinde, in die Eucharistiefeier - als Tauffeste an Sonntagen“, erläutert Pfarrdechant Markus Trautmann. So findet einmal im Monat ein zentrales Tauffest an einem Kirchstandort an, jeweils sonntags um 11 Uhr. Morgen, passenderweise am Hochfest von Johannes dem Täufer, in Rorup.

Auch sonst sind Taufen nur noch im Rahmen von Gottesdiensten möglich. „Einzeltaufen bieten wir gar nicht mehr an“, sagt Trautmann. Was ihm mit Blick auf das neue Konzept, das unter Federführung von Pastoralreferentin Christiane Zirpel entwickelt wurde, wichtig ist: „Das hat nichts damit zu tun, dass der Aufwand für uns geringer ist.“ So werden im Vorfeld jedes Tauffestes zwei Termine für die Eltern angeboten. An einem wird mit dem Pfarrer die Liturgie besprochen. So ist eine persönliche Gestaltung nach wie vor möglich. Beim zweiten Termin soll es im Gespräch mit einem Pastoralreferenten eher um grundsätzliche Themen gehen. Daneben will die Gemeinde ehrenamtliche Taufbegleiter als eine Art Lotsen für die Familien einsetzen, die diese auch nach der Taufe noch besuchen. Hier werde am genauen Konzept noch weiter gearbeitet, so Trautmann.

Ende des Jahres soll geguckt werden, wie die Umstellungen angekommen. Bislang habe ihn nur positive Resonanz erreicht, berichtet Trautmann. „Ich war anfangs etwas skeptisch, wie es wohl in einem ‚normalen‘ Gottesdienst wird, aber Sie haben das so schön gestaltet“, so zum Beispiel die Rückmeldung einer Familie. Verbesserungspotenzial gebe es natürlich immer noch, sagt der Pfarrdechant.

In Buldern/Hiddingsel laufen gerade die Vorbereitungen, um die Taufvorbereitung neu aufzustellen. Für Eltern und gerne auch Paten der Täuflinge wird es dann im Vorfeld zwei verbindliche Vorbereitungstreffen geben, erläutert Pfarrer Ferdinand Hempelmann. Und zwar bewusst nicht nur mit ihm als Priester, sondern auch mit Mitgliedern aus der Gemeinde. „Eine Handvoll Erwachsene hat sich dazu bereit erklärt“, derzeit laufe die inhaltliche Vorbereitung.

Künftig wird die Gemeinde pro Quartal zwei Termine für die Taufvorbereitungsabende anbieten. „Und erst dann kann getauft werden“, betont Hempelmann. An der eigentlichen Tauffeier, deren Termin die Eltern individuell absprechen können, werde sich nichts ändern.

In Heilig Kreuz bietet die Gemeinde für Familien aus ihrem Gebiet grundsätzlich samstags um 14.30 Uhr und sonntags um 13 Uhr, wenn ein Pfarrer oder Diakon dafür zur Verfügung steht, Taufen an (Ausnahmen sind etwa Erwachsenentaufen, von denen es 2017 drei in Heilig Kreuz gab). Pro Termin werden maximal zwei Familien angenommen, erläutert Pfarrer Peter Nienhaus. So bliebe alles überschaubar und persönlich. Im Vorfeld gibt es ein Gespräch mit den Eltern. Anfangs des Jahres werden zudem alle Täuflinge des Vorjahres zu einer Segensfeier eingeladen.