Bericht der Dülmener Zeitung / Bericht und Foto: Claudia Marcy


SchuettertEmeriDiakon Robert Schüttert über seine Arbeit in der Großgemeinde St. Viktor:

„Ständiger Diakon mit Zivilberuf“: Diese Bezeichnung hat Robert Schüttert die vergangenen 15 Jahre getragen. Bald muss sich der 75-Jährige an eine neue gewöhnen: Diakon emeritus - also Diakon im Ruhestand.Wobei Ruhestand nicht wörtlich zu verstehen ist: Denn auch weiterhin wird Robert Schüttert als Diakon in der Großgemeinde St. Viktor Paare trauen, Kinder taufen, er wird bei Gottesdiensten dem Priester assistieren und er wird predigen.
Heute vor 15 Jahren, am 1. November 2001, wurde Robert Schüttert vom damaligen Bischof Dr. Reinhard Lettmann im münsterischen Dom zum Diakon geweiht. Ein Moment von besonderer Intensität, erinnert sich Schüttert, als ihm der Bischof die Hand auflegte, im stillen Gebet verweilte und dabei die Glocke des Doms erklang. Seine Frau Antonia sowie seine Familie erlebten diesen besonderen Augenblick mit.

Mit der katholischen Kirche fühlen sich Robert und Antonia Schüttert sei jeher eng verbunden. Doch die Entscheidung Robert Schütters, sich zum Ende seiner aktiven Berufslaufbahn berufsbegleitend zum Diakon ausbilden zu lassen, hatte für das Familienleben Konsequenzen. Denn die seelsorgerische und geistliche Arbeit des Diakons fordert der Familie viel Rücksichtnahme ab.

Und auch wenn Antonia Schüttert ihren Mann immer wieder begleitete - etwa zur Wallfahrt nach Lourdes oder zur Seligsprechung von Kardinal von Galen in Rom - so hat der Dienst ihres Mannes am Altar an der Seite von Priestern, oft verbunden mit Gesprächen und Begegnungen mit dem Klerus, Vorrang.
Als er seine Ausbildung zum Diakon begann, arbeitete Schüttert bei der VEW. Die Versetzung in den Vorruhestand eröffnete ihm die Möglichkeit, sich dem Studium und später der Aufgabe des Diakons mit voller Kraft zu widmen. 15 Jahre seelsorgerische und geistliche Arbeit - dazu gehören ungezählte Schulgottesdienste, Einsätze in der Notfallseelsorge, Hausbesuche, die Mitarbeit in der Caritas St. Joseph, aber auch die Teilnahme an den montäglichen Konveniats und natürlich das Ausarbeiten und Vortragen von Predigten.
Über 500 Taufen und rund 600 Beerdigungen hat er in den vergangenen 15 Jahren durchgeführt. „Es wäre ja schön, wenn zu meinem Abschiedsgottesdienst alle meine Täuflinge vor der Kirche stehen würden“, lacht er.

Ein besonderer Täufling war für Robert Schüttert der kleine Lasse - sein Enkelsohn. Der ist inzwischen neun Jahre alt. Als er im Kommunionunterricht gefragt wurde, wer ihn getauft habe, konnte er mit Fug und Recht ganz selbstbewusst antworten: „Mein Opa hat mich getauft.“
Die Großgemeinde St. Viktor verabschiedet sich von Diakon Robert Schüttert mit einem Dankgottesdienst am Sonntag, 13. November, 11 Uhr in St. Joseph. Anschließend besteht die Möglichkeit zur persönlichen Begegnung in geselliger Runde im Pfarrheim St. Joseph.