Bericht der Dülmener Zeitung, Claudia Marcy / Foto: Dülmener Zeitung

Hinter dem Rathaus kommen weitere Relikte aus der Dülmener Stadtgeschichte zum Vorschein


fassbrunnenNach gut einem Jahr gehen die Grabungen des Archäologen Dr. Gerard Jentgens und seines Teams auf dem Areal des künftigen Intergenerativen Zentrums (IGZ) zwischen Rathaus und Kirche ihrem Ende entgegen. Herausragend waren der Fund der 1200 Jahre alten Glockengussgrube und der spätmittelalterlichen Knochenschnitzerwerkstatt zu Beginn des Jahres, macht Dr. Hans- Werner Peine von der LWL-Archäologie Westfalen deutlich, dass die Erwartungen der Experten bei Weitem übertroffen wurden.
In den vergangenen Wochen hat das Team um Gerard Jentgens auf dem Gelände hinter dem Rathaus weitere Relikte aus Dülmens Vergangenheit freigelegt.

So etwa die Überreste eines Fassbrunnens aus dem 13./14. Jahrhundert, bei dem die Wände des Brunnens von einem Fass stabilisiert wurden. Sehr schön ist an der dunklen Färbung des Bodens zu sehen, wo die feinen Metallreifen des Fasses lagen, macht Jentgens auf einige Besonderheiten aufmerksam. Der Brunnen gehöre zu einer spätmittelalterlichen Hausstelle, erklärt der Experte. Zahlreiche Keramikfunde belegen das. Ganz nahe beim Fassbrunnen wurden Kellerräume eines Dülmener Gebäudes aus dem 19. Jahrhundert freigelegt. Die Kellertreppe und ein Teil des in Stein gefassten Eingangs sind selbst für den Laien unschwer zu erkennen.

 

Auf dem Areal des früheren Kindergartens und Jugendheims der Gemeinde St. Viktor sollen demnächst die Grabungen beginnen. Die IGZ-Bauarbeiten werde das nicht behindern, versichert Jentgens, da auf diesem Teil des Geländes erst sehr viel später Baufahrzeuge anrücken.

 

Bereits jetzt sind die Bauarbeiter auf dem Gelände mit Verankerungsarbeiten für den IGZ-Bau beschäftigt. In die Quere kommen sich Wissenschaftler und Bauarbeiter offensichtlich nicht.