Bericht der Dülmener Zeitung, Milena Michalak / Foto: Kirchengemeinde St. Viktor

 

Robert SchüttertEin bunter Einzug mit Fahnenträgern verschiedener Gemeinden und Schützenvereine, eine gefüllte Kirche und ein imposanter Chor: Die Verabschiedung von Diakon Robert Schüttert in der St.-Joseph-Kirche war eindeutig kein Trauer-, sondern ein Festtag. „Die Texte der Liturgien erzählen im Moment vom Ende der Zeit. Von Chaos und Ratlosigkeit, und vor allem davon, wie wir das mit Jesus schaffen können. So besteht auch heute kein Grund zur Untergangsstimmung, wenn wir unseren Diakon verabschieden. 

Das ist kein Volkstrauertag, sondern ein Tag der Dankbarkeit.“ So begrüßte Pfarrer Markus Trautmann die Gemeinde und Robert Schüttert.

Dessen Worte sollten später besonders berühren. Vor 15 Jahren als Diakon eingeführt, verabschiedete er sich von der Gemeinde mit Erinnerungen und Dankbarkeit. Der Wanderstab, den er damals symbolisch als Stütze und Halt geschenkt bekam, habe ihn immer begleitet, und der damals noch leere Proviantbeutel habe sich im Laufe der Jahre mit vielen freudigen, aber auch traurigen Ereignissen gefüllt. „Ich schaue zurück auf viele Feiern zu Ehejubiläen, berührende Taufgespräche mit jungen Eltern, tragische Schicksalsschläge, die ich in der Notfallseelsorge miterlebte, und die Tage, in denen ich als Ansprechpartner den Merfelder Kindergarten besuchte. Da habe ich es den Kleinen gerne verziehen, wenn sie mich immer wieder als Herr Pastor begrüßten.“

Und auch wenn der Diakon nun offiziell nicht mehr angestellt ist, versicherte der 75-Jährige immer wieder, dass er der Gemeinde für immer verbunden bleiben wird und der Wanderstab seinen Ehrenplatz an Schütterts Schreibtisch behalten wird. „Meine Zeit als Diakon hat meinen Lebens- und Glaubensweg in jeder Hinsicht bereichert“, fasste er zusammen.

Aber auch Robert Schüttert bereicherte die Gemeinde. So las die Pastoralreferentin Ursula Benneker-Altebockwinkel einige Aussagen über ihren langjährigen Kollegen, die aus den Reihen der Gemeindemitglieder stammten, vor. So habe sich der Diakon immer für den konkreten Menschen interessiert, niemanden übersehen, nahm sich für jeden Zeit und packte immer mit an. „Mutter Theresa hat mal gesagt: Wenn Du etwas Schönes für Gott tun willst, wende Dich einem Menschen zu, der Dich braucht. Genau das hast Du uns immer vorgelebt, und diese Eigenschaft werden wir auf ewig an Dir schätzen“, bedankte sich Benneker-Altebockwinkel.

Auch die Fürbitten passten: Die Gemeinde bat für alle, die von Schüttert im Laufe der Jahre getauft, getraut und beerdigt wurden. Denn insgesamt blickt der in den Ruhestand gegangene Diakon auf über 500 Taufen und 600 Beerdigungen zurück.

Abschließend ließen die Gäste den Gottesdienst bei einem Empfang im Pfarrheim ausklingen, bedankten sich persönlich und erinnerten sich an die ganz persönlichen Momente, die sie mit Robert Schüttert erlebt hatten.