Bei aller Integration war die größte Umstellung, „dass man im Ausland immer anders ist. Als einzige Freiwillige in der Stadt sticht man heraus.“ So erlebte die 20-Jährige die unterschiedlichen Mentalitäten sehr bewusst. „In Deutschland bin ich froh, dass Dinge klar ausgesprochen werden“, nennt sie ein Beispiel. „Die Mexikaner reden durch die Blume, tun sich schwer mit eindeutigen Aussagen.“ Umgekehrt bewundere sie die dortige Offenheit: „Die Menschen lassen einen bei sich wohnen, ohne, dass man sich kennt. Und ihre Fiestas sind einmalig.“
Nicht nur wegen der Fiestas fiel der 20-Jährigen der Abschied schwer: „Der nagt auch jetzt noch an mir, schließlich habe ich da Freunde gefunden.“ Das gelte erst recht, weil es für ein Wiedersehen noch keine Pläne gebe: „Jetzt wird erst einmal studiert, und den Kontakt halten wir per Skype und WhatsApp“, sagt Gelsterkamp. Zum Studium der Religionspädagogik ist sie inzwischen nach Paderborn gezogen, so, wie sie es direkt nach dem Abitur geplant hatte: „Das Jahr hat mich darin bestätigt.“ Zwar habe es auch weniger gute Tage gegeben, räumt sie ein: „Aber die hat man zu Hause auch, und wir waren vorbereitet.“
So lobt Lena Gelsterkamp die Begleitung durch das Referat Weltkirche des Bistums. An den Auslandaufenthalt habe sich noch ein Rückkehrerseminar angeschlossen. „Es war schön, rückblickend zu sehen, dass man mit den Herausforderungen nicht allein war“, erläutert die Dülmenerin. „Wir verstehen untereinander unsere Erfahrungen.“