Bericht der Dülmener Zeitung, Stefan Bücker {multithumb}

Spirituals und Popsongs beim Chorkonzert in St. Viktor 


GospelkonzertKlassische Spirituals und Popsongs lassen sich sehr gut zu einem harmonischen Ganzen ergänzen. Das erlebten am Sonntag die Besucher der voll besetzten Kirche St. Viktor bei einem kurzweiligen sommerlichen Konzert des Gospelchors unter der Leitung von Christoph Falley. Mit dem berühmten Abba-Song „Thank you for the Music“ hatte der Chor seinen Vortrag überschrieben und bereits hier poppige Inhalte angekündigt.

Aber auch die eingängigen Spirituals präsentierte das Ensemble nach modernen Arrangements des britischen Komponisten und Arrangeurs Christopher Norton, der sie mit zeitgenössischen Stilelementen aufgefrischt hatte.

In seiner unterhaltsamen Moderation erläuterte Falley die Inhalte der Stücke. Mit dem Lied „Give me that old time religion”, bei dem Beate Koritko und Maria Maas den Part der Solistinnen übernahmen, swingte der Chor das Publikum ein. Es folgte mit „Viva la Vida“ von Coldplay ein erst zehn Jahre alter Welthit, in dem ein gefallener Held feststellt, dass seine Schlösser nur auf Säulen aus Salz und aus Sand gebaut waren. Diese ließ der Gospelchor dann spätestens mit dem Spiritual „Joshua fits the battle of Jericho“ und einem kraftvoll intonierten „The walls came tumblin‘ down“ bildlich einstürzen.

Mit den Stücken „Nobody knows the trouble I’ve seen“, und „Sometime I feel like a motherless child“ nahm der Chor einen aktuellen Bezug zur derzeitigen weltpolitischen Situation. „Diese Lieder beschreiben heute gut Gefühlslage vieler Menschen an der US-amerikanischen Grenze zu Mexiko und auch an europäischen Grenzen“, so Falley.

Beeindruckend erinnerte dann die von Martin Flügel als Solist vorgetragene Zeilen wie „A long way from home“ an die gewaltsame Trennung von Kindern und deren Müttern.

Mit dem von der Solistin Barbara Witt interpretierten Joan-Baez-Stück „My Lord what a morning” und der Hymne „Imagine“ von John Lennon folgte ein dramaturgischer Übergang zu Hoffnung und Freude stiftenden Liedern. Stimmungsvoll und mit sichtbar viel Freude interpretierten die Musiker „Happy“ von Pharrell Williams und das Titelstück „Thank you for the music“. Mit den Stücken „Swing low sweet Chariot“, „Bridge over troubled water” und „Sweet bye and bye” leitete der Gospelchor das Finale des mit viel Applaus bedachten Konzertes ein, um es dann mit „Happy day“ und der von den Zuhörern eingeforderten Zugabe des Abba-Klassikers „Thank you for the Music“ abzuschließen.