Lena Gelsterkamp hat ihr Büro im Pfarrhaus von St. Martin in Nottuln bezogen. Noch sind die Regale ziemlich leer. Aber das wird sich sicherlich ändern. „Im Moment nutze ich die Zeit, um die Menschen und die Kirchen in den verschiedenen Ortsteilen kennenzulernen“, berichtet die 28-Jährige, die am ersten August ihren Dienst als Pastoralreferentin aufgenommen hat.

Gelsterkamp ist in Dülmen groß geworden und hat sich in der Pfarrei St. Viktor in Kinder-, Jugend- und Chorarbeit engagiert. „Pastoralreferentin zu werden, war für mich eine berufliche Perspektive. Doch mein Weg verlief nicht geradeaus. Ich habe auch immer links und rechts geschaut, denn ich habe ein Faible für Wirtschaft und Politik“, berichtet sie. Bestärkt habe sie ihr einjähriger Freiwilligendienst in Mexiko, den sie nach dem Abitur über das Bistum Münster geleistet hat. „Ich habe mich in einem kirchlichen Projekt eingebracht und viel neues gelernt“, erzählt Gelsterkamp. Nach ihrem Religionspädagogikstudium in Paderborn hat sie den Masterstudiengang „Theologie und globale Entwicklung“ in Aachen angeschlossen. „Er verknüpft perfekt die Themen, für die ich mich interessiere“, erklärt die Dülmenerin. Aber es brauche immer auch einen konkreten Ort, an dem sie ihre Talente einbringen könne. 

Diesen fand sie für die dreijährige Zeit als Pastoralassistentin in der Pfarrei St. Antonius in Rheine. So engagierte sie sich beispielsweise besonders in der Sternsinger-Aktion. „Dabei ging es nicht nur darum, Spenden zu sammeln. Wir haben über das jeweilige Jahresthema des Kindermissionswerks informiert, damit die Kinder auch den globalen Aspekt der Aktion kennenlernen“, nennt sie ein Beispiel. Leider habe die Corona-Pandemie vieles verändert. „Der Blick für die Welt fehlte, weil wir mit dem Hier und Jetzt beschäftigt waren“, bedauert sie und fügt hinzu: „Es war eine Zeit mit Höhen und Tiefen. Wir wurden in unserer Arbeit ausgebremst. Seelsorge ist Beziehungsarbeit. Doch während Corona konnten wir mit den Menschen kaum in Kontakt kommen. Das ist schwer auszuhalten“, erklärt sie. Auf der anderen Seite hätten sich neue Wege aufgetan, Seelsorge zu gestalten. 

In ihrer Ausbildungspfarrei war Gelsterkamp unter anderem auch für die Erstkommunion- und Firmkatechese zuständig. „Als einen Vorbereitungsweg haben wir zum Beispiel eine Firm-WG angeboten, in der die Bewerberinnen und Bewerber eine Woche zusammen gewohnt haben“, informiert sie. Aber auch an zwei weitere Projekte zu den Kar- und Ostertagen wie die aufwändige Lichtinstallation „Fokus“ und die Kunstinstallation „Eternal Dream“ erinnert sie sich gern. 

In Nottuln wird die Jugendarbeit einer ihrer Schwerpunkte werden. „Ich möchte aber auch junge Erwachsene ansprechen. Zudem mache ich mich gern stark für weibliche Themen in der Kirche und das Thema Diversität“, berichtet sie. Zu ihren Aufgaben gehöre künftig auch der Predigt- und Beerdigungsdienst.  

Für den Beruf der Pastoralreferentin würde sie sich immer wieder entscheiden. „Ich habe das Privileg, mit vielen Menschen in unterschiedlichen Bereichen unterwegs zu sein. Zudem habe ich zahlreiche gestalterische Freiräume und kann eigenverantwortlich arbeiten“, zählt sie einige Vorteile auf, die sie an ihrem Beruf schätzt. Ihr Glaube mache sie stark. „Ich weiß, dass da immer jemand ist, der mich begleitet und für mich ein Anker ist. Das stärkt mich und richtet mich auf. Der Glaube ist ein Leitfaden für mein Leben. Das möchte ich anderen auch vermitteln“, erklärt Gelsterkamp. 

Im Viktorboten, Ausgabe 4 >>>, berichtet Lena Gelsterkamp über ihre Zeit in Mexiko und in der Ausgabe 9 >>> von ihren Eindrücken beim Weltjugendtag. (Anm. der Redaktion kiD)

 


logo bistum muensterText und Foto: Michaela Kiepe / Pressestelle Bistum Münster